... und das nicht nur, weil die
Verbindung zwischen dem Norden und dem Süden Altenburgs durch die Baustelle
Donaustraße durchbrochen ist, sondern weil ein Schleichweg durch die enge
Neckarstraße in zunehmendem Maß die Gemüter erhitzt. Von "unschönen
Szenen" zwischen Anwohnern und Autofahrern, die sich "am Rande der
Nötigung bewegen", sprach gestern abend bei der Sitzung des
Bezirksgemeinderates Ortsvorsteher Frank Hofacker. Nachdem die Stadtverwaltung
aufgrund der Beschwerden "vorgeprescht" (Hofacker) sei und die
Neckargasse "Anlieger frei" beschildert wurde, scheint es nun zu
einer Entscheidung zu kommen, die einen endgültigen Charakter haben wird. Anlass
für eine Neubesinnung ist ein "fachliches Abwägen" nach den Kriterien
- "Verkehrssicherheit", die vor allem der
Neckargasse als Schulweg dienen muss,
- "Feuerwehr", der eine Durchfahrtsmöglichkeit gegeben
werden muss, was angesichts des verkehrsrechtswidrigen Parkens auf der
Neckargasse nicht gegeben ist,
- "Anwohner", die sich durch den gestiegenen
Verkehr in ihrer Ruhe gestört sehen,
- "Allgemeinheit" die auch ihre Rechte hat, gerade
weil es sich um eine öffentliche Straße handelt.
-"Bauablauf", der natürlich auch seine
Anforderungen hat. Die wurden jetzt vor allem bemerkbar, nachdem die
Lechstraße, die eigentlich noch eine Weile den Durchgangsverkehr auffangen
sollte, an ihrer Einmündung in die Donaustraße durch die Baustelle gesperrt
werden musste.
Diese fünf Kriterien unter einen Hut zu bekommen, war die
Herausforderung der sich Stadtverwaltung, Bauleitung und Bezirksamt in den
vergangenen Tagen stellen mussten. Zur Auswahl stehen jetzt zwei Lösungen, erklärte
gestern Bezirksbürgermeister Frank Hofacker.
Lösung 1: Die Neckarstraße wird wieder für den
Durchgangsverkehr freigegeben, allerdings wird die zulässige Geschwindigkeit
auf 20 km/h begrenzt. Verbotenes Parken in der Neckargasse, das ohnehin schon
durch die gegebene Enge grundsätzlich nicht erlaubt ist, ohne dass dies
ausdrücklich ausgeschildert werden muss, wird künftig kontinuierlich überwacht
und geahndet. Das gilt auch für Geschwindigkeitsübertretungen. So wird
sichergestellt, dass die Neckargasse als Schulweg nicht mehr wegen
Unübersichtlichkeit oder überhöhtem Tempo einen Gefahrenherd darstellt.
Lösung 2: Die Neckarstraße wird zu einer Spielstraße erklärt
und somit auch für den Durchgangsverkehr freigegeben. Allerdings darf in einer
Spielstraße nur im Schritttempo (7 km/h) gefahren werden. Auf extra
gekennzeichneten Plätzen darf dann auch ausdrücklich geparkt werden. Dieser
Vorschlag ist der Favorit von Frank Hofacker, der - als Nebeneffekt - die Chance
wittert, gerade das eigentlich sowieso unerlaubte Parken vor dem malerischen Brunnen
endgültig untersagt zu sehen.
Diese Lösungsvorschläge wurden gestern dem Bezirksgemeinderat
mitgeteilt.
Text und Fotos: Raimund Vollmer