Mittwoch, 26. September 2012

FAZ: "Die Renaissance der Dorfläden" - Ein Modell für Altenburg?

Heute berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung über das Dorf Barmen, einem Stadtteil von Jülich im Rurtal (Eifel). Das Dorf hat 1400 Einwohner, vergleichbar mit Altenburg. Jülich zählt 33.000 Bürger, also ein Drittel von Reutlingen. In Barmen gab es keinen Bäcker mehr, keinen Metzger, keine Post, noch nicht eimal eine Bank. Doch dann ergriffen 2006 einige Bürger die Initiative und gründeten den DORV-Laden. DORV - das stand für Dienstleistung und Ortsnahe Rundum-Versorgung. Der DORV-Laden ist mehr als nur ein Supermarkt, schreibt dazu die FAZ. "In dem unscheinbaren Backsteinbau bekommen die Barmener auf 150 Quadratmetern firsches Fleisch und frische Brötchen, sie können Briefmarken kaufen, Geld abheben, Pakete aufgeben und ihr Auto anmelden. Zudem gibt es ein kleines Café und eine Arztpraxis, die einmal pro Woche ein Arzt aus dem Nachbarort betreibt."
Das waren noch Zeiten: In der Bäckerei Schach
Wichtig: Um das Zentrum zu errichten, sammelten die Initiatoren über Anteilsscheine 75.000 Euro, holten sich 35.000 Euro ERP-Mittel (Existenzgründungsdarlehen) - und das Geschäft, das von zwei Hauptangestellten und vier 400-Euro-Mitarbeitern geführt wird, schreibt eine schwarze Null, obwohl es im Umkreis von 20 Kilometern alles an Läden gibt, was der Menschen zum Leben braucht. Zuerst gab es natürlich enorme Widerstände zu bewältigen. Die Banken glaubten nicht an das Konzept. Doch nun hat es längst alle vom Gegenteil überzeugt.
Beliefert wird übrigens das Geschäft mit Waren aus den Nachbardörfern.
Insgesamt 200 solcher Initiativen gäbe es inzwischen in der Bundesrepublik, heißt es in dem Bericht. Es gibt sogar inzwischen für solche Projekte staatliche Unterstützungen - sogar EU-Gelder. "Bis zu 55 Prozent der Investitionskosten, etwa für den Bau und Umbau des Hauses, in dem der Dorfladen entstehen soll". So heißt es in der FAZ.
Kommentar. Wir haben zwar Arzt, Bäcker und Banken. Aber der Wunsch nach einem Dorfladen nebst Dienstleistungen bestimmt nach wie vor unser Denken. Und unser Lenken?

Heute abend ist ab 20.00 Uhr eine öffentliche Sitzung des Bezirksgemeinderates mit Bürgerfragestunde.

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