Donnerstag, 16. April 2015

Moselstraße: Schon 2017 könnte hier gebaut werden...

Wohngebiet Innerer Reuthe Darum geht's erst einmal: Die rote Fläche markiert das Gebiet, das jetzt bebaut werden soll. Orange ist die weitere, aber hoffentlich nicht allzu ferne Zukunft. Am liebsten hätte der Bezirksgemeinderat, dass beide Gebiete gleichzeitig als Bauland ausgewiesen werden. Doch dazu müssten umfangreiche Kanalisierungsarbeiten im Bereich Falltorstraße geleistet werden, deren Kosten durchaus zwei Millionen Euro erreichen könnten.
Sandra Bauer, Stadtplanerin, ist zwar noch nicht lange dabei, aber nichtsdestotrotz präsentierte sie gestern in der Sitzung des Bezirksgemeinderates sehr kompetent und sachkundig die Pläne der Stadt Reutlingen. Sie lernte Altenburg bereits als Studentin kennen. Im November 2011 war sie eine von rund 20 Studenten der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, die nach Altenburg gekommen waren, um im Rahmen eines Projektes Ideen für die neue Ortsmitte Altenburgs zu entwickeln. Die Stadtplanerin meinte gestern, dass - ginge alles nach Fahrplan - bereits "in zwei Jahren" mit den Bauarbeiten begonnen werden könne. Bis zu 30 Wohneinheiten könnten hier auf dem 1,3 Hektar großen Gelände entstehen. Bei einer Erschließung des orange markierten Feldes der Inneren Reuthe wird momentan darüber nachgedacht, dies als ein Sackgassengebiet auszugestalten. Es gäbe demnach keine Durchgangsstraße von der Moselstraße hinunter zur Falltorstraße. Doch es wurde keineswegs als ausgeschlossen angesehen, dass die Stichstraße entsprechend ausgebaut wird. Wichtig war es Erich Diebold sicherzustellen, dass die Zufahrt zum landwirtschaftlichen Gelände breit genug angelegt ist. Drei Meter sei die Fahrbahn breit, erklärte Sandra Bauer, sechs Meter insgesamt aber die Schneise zwischen den Häusern.
Sehr gut besucht war die gestrige Sitzung. Es mussten sogar noch extra Stühle beigeschafft werden. Es waren nicht nur Bürger gekommen, deren Grundstücke im Rahmen der Umlegung eine Neubewertung erfahren sollen, sondern auch Anrainer aus der Moselstraße. Natürlich werden einige durch die Baumaßnahmen ihre schöne Aussicht auf das Neckartal verlieren. Es hatte in der Vergangenheit andere Vorschläge für die Umwandlung in Bauland gegeben, Vorschläge, die bereits Eingang in den Flächennutzungsplan gefunden hatten. Im Ortsentwicklungskonzept von 2009 war allerdings dann das Gebiet Moselstraße als neuer Vorschlag hinzugekommen. Und es gilt, weil hier die Erschließung bereits abgeschlossen ist, als am schnellsten umsetzbar. Dass es in den jetzt ohnehin neu aufzubereitenden Flächennutzungsplan aufgenommen wird, gilt als ziemlich sicher. Übrigens kann erst danach das Gelände in Bauland umgewidmet werden. Doch Sandra Bauer sah da keine größere Schwierigkeiten.


Wegen möglicher Befangenheit mussten die Bezirksgemeinderäte Hans-Peter Riehle (rechts) und Frank Walz (nicht auf dem Bild) im Zuschauerraum Platz nehmen. Beide stehen im Umfeld von Eigentümerinteressen in diesem Bereich. Sie trugen die "Verbannung" mit Fassung. Und auch die Zuschauer akzeptierten es, dass sie mit ihren Fragen nicht die öffentliche Sitzung unterbrechen durften. Sehr geschickt hatte Bürgermeister Frank Hofacker den Bürgern die Chance eröffnet, dennoch zu Wort zu kommen, in dem er zu einer lockeren Zusammenkunft im Ratsaal nach dem Ende der Sitzung einlud. So konnte auch Frank Walz seinen Vorschlag präzisieren, doch das gesamte Gebiet gleichzeitig zumindest planerisch zu erschließen. Dass die Stadt durchaus dazu tendiere, die zukünftige Erweiterung auf das gesamte Gebiet der Inneren Reuthe in ihren Planungen zu erschließen, darauf wies Stadtplanerin Bauer hin. Bürgermeister Frank Hofacker war es besonders wichtig, darauf hinzuweisen, dass Altenburg ein Wachstum bei der Bevölkerung erfährt. Der Bezirksgemeinderat hatte dazu 2010 den Vorschlag "Altenburg 2020" entwickelt. Dieser besagt, dass der Ort bis zum Jahr 2020 auf 2020 Einwohner wachsen solle. Momentan sind es 1850. 
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

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