Donnerstag, 30. Juni 2016

Neue Ortsmitte: Ist sie bereits 2020 realisiert? Sitzung des Bezirksgemeinderates


(Kommentar) Wer zum ersten Mal als Zuhörer zu einer öffentlichen Sitzung des Bezirksgemeinderates kommt, wundert sich schon mal, dass er eben nur Zuhörer sein darf . Sprechverbot. So sind nun einmal die Regularien. Und das tut manchmal richtig weh, wenn man doch selbst zum Thema Verkehrsberuhigung so viel zu sagen hätte. Vor allem als Anwohner.
Seit mehr als 40 Jahren gibt es die sogenannte Neue Ortsdurchfahrt über die Donaustraße. Was damals gebaut wurde, geschah auch mit Genehmigung des Gemeinderates - wohlmöglich noch vorbereitet zu einer Zeit, als Altenburg noch selbständig war. Und mancher, der damals im Gemeinderat saß, dachte daran, wie man durch eine solche moderne, breite Straßenführung durch den Ort, begleitet durch die Verdolung des Erlenbaches, die Wirtschaftsleistung des kleinen Dorfes stärken könne. So war es damals, bevor dann die vielen Städter kamen, um in Altenburg dem Verkehrslärm der Zentren zu entfliehen. In den letzten 40 Jahren hat sich die Zahl der Einwohner in Altenburg etwa verdoppelt - nicht durch Geburten, sondern durch Zuzüge. Nun ist manchem das zu laut, der vor 40 Jahren der mehr Krach- als Prachtstraße zugestimmt hatte.
Aber nun kann alles besser werden. Denn die Stadt ist gefordert, die marode gewordene Verdolung des Erlenbaches zu erneuern. Und im Zuge dessen hat nun auch das Thema Verkehrsberuhigung seine Lobby. Gestern präsentierte jedenfalls die Stadt ihre Pläne, die - sollte der Stadtrat zustimmen - ab 2017 umgesetzt werden. Dabei wird es zeitweise zu Vollsperrung der Donaustraße kommen, was manchen an die Zeit erinnert, als Altenburg eine neue Neckarbrücke bekam, die 1997 eingeweiht wurde.
Beim ersten Bauabschnitt, der sich etwa vom Waghäusle bis zur alten Volksbank erstreckt, bleibt der Teil, wo unsere neue Ortsmitte (Donaustraße 16) ist, verschont. Das heißt: hier können die Rohbauarbeiten beginnen, die Zufahrten für die Baufahrzeuge bleiben offen. So soll es denn auch geschehen. Wenn diese fertig sind und die Innenarbeiten beginnen, dann startet auch der zweite Bauabschnitt, der den Teil bis zur Isarstraße umfasst. So meint die Stadt. "Alles realistisch", heißt es. Altenburg 2020, das Motto des Bezirksgemeinderates seit 2010, scheint also eine Punktlandung zu werden.
Raimund Vollmer

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