Freitag, 12. Februar 2010

Umbau Hofschule: Brief von Erich Diebold an die Fraktionsvorsitzenden

Sehr geehrte Herren Fraktionsvorsitzende,
wie Sie sicherlich dem Pessebericht vom 30.Jan. 2010 im Reutlinger Generalanzeiger entnommen haben, wurde in der Beziksgemeinderatssitzung vom 27. Jan. 2010 der geplante Schulhausumbau nochmals heftigst diskutiert. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass an der Planung mit der Dachgaubenlösung festgehalten werden muss.
Folgende Gründe sprechen dafür:
1. Wie Sie den Plänen entnnehmen können, wird der Umbau im Dachgeschoss mit
beidseitigem Kniestock durchgeführt. Eine Ausführung mit Dachgauben würde ein wesentlich besseres Raumklima und zugleich einen deutlich höhere nutzbare Grundfäche des Raumes mit sich bringen.
2. Die jetzt von der Stadtverwaltung geplante Dachflächenversion mit all ihren Problemen ist in Altenburg schon seit 20 bis 25 Jahren bekannt. So heizte sich das Vereinzimmer durch die Sonneneinstrahlung derart stark auf, dass der Einbau einer Klimaanlage notwendig wurde. Aus Kostengründen wird aber jetzt auf diese verzichtet. Dies wird zwangsweise wieder zu den altbekannten Problemen führen.
3. Außerdem bin ich der Meinung, dass nach Berücksichtigung aller Folgekosten (zeitgesteuerte Beschattung der Fächenfenster, Regensensor sowie Sturmwächter usw.) die Flächenfensterlösung nicht bzw.nicht wesentlich günstiger ist als die mehrheitlich vom BzGR gewünschte Gaubenversion.
4. Nach Abzug der Zuschusskosten verbeiben in der Fächenfensterversion noch Kosten von ca. 286.000,--€. Die Gaubenversion würde Kosten in Höhe von ca. 317.000,--€ verursachen. Im Haushalt der Stadt sind 300.000,--€ eingestellt und auch durch den Gemeinderat genehmigt. Der Umbau würde - zumindest nach meiner Rechnung - die bereitgestellten Mittel um etwa 17.000,--€ übersteigen. Legt man aber die Gesamtkosten von etwa 480.000,--€ zu Grunde, dann wäre dies eine Überrschreitung von 3,54 Prozent.
5. Natürlich ist mir die die prekäre Haushaltslage der Stadt Reutlingen bekannt. Auchdie Bezirksgemeinde Altenburg ist bereit, notwendige Sparmaßnamen mitzutragen. Wie Sie wissen, haben wir bereits auf den Treppenturm verzichtet
und einer günstigeren Lösung zugestimmt.
6. Ich möchte Sie bitten, sich eimal Gedanken zu machen, wie Sie privat entscheiden würden, wenn Sie in einer vergleichbaren Situation wären und feststellen müssen,
dass die Baukosten Ihrer Immobilie höher als geplant werden. Würden Sie lieber auf einen Teil des geplanten Baukörper verzichten (der dann für alle Zeit verloren wäre),
oder würder Sie lieber an der Ausstattung den Rotstift ansetzen (die jederzeit bei besserer Haushaltslage nachgeschoben werden kann).
7. Es ist für mich auch nicht nachvollziebar, wenn an einer Rathaussanierung für ca. 30 Mio € und an der Marktplatzumgestaltung festgehalten wird, während in den Stadtbezirken mangels Finanzmittel Maßnahmen im Tausender-Bereich gestrichen werden. Diesen Eindruck bestätigen mir auchandere Bezirksgemeinderäte und nicht nur aus Altenburg.
Ich wäre Ihnen für ein nochmaliges Überdenken der Situation in Altenburg sehr dankbar.
Gerne bin ich für ein weiteres Gespräch bereit.
MfG Erich Diebold
Bezirksgemeinderat Altenburg

Liebe Altenburger, wir freuen uns auf Ihre Kommentare zu diesem Email von Erich Diebold an die Vorsitzenden der im Stadtrat Reutlingen vertretenden Fraktionen. Je mehr Meinungen sich dazu melden, desto besser können wir auch zeigen, wie sehr die Altenburger an ihrem Ort interessiert sind.

Übrigens: Am Mittwoch, 24. Februar ist Öffentliche Sitzung des Bezirksgemeinderates. Beginn 20.00 Uhr im Rathaus.

3 Kommentare:

  1. Die Argumente von E.D.sind m.E.völlig richtig .
    Allerdings müssen sich seine weiteren Kollegen im Berzirksgemeinderat fragen lassen, warum ein Einzelkämpfer diese vertreten muß? Sind sich die zwei Fraktionen im BG.in der Sache nicht einig , oder haben sie die Spar-Lösung einfach abgenickt ? Ein gemeinsamer Konsens wäre wohl erfolgreicher . Mehr als ein leichtes Grinsen der Verwaltung wird der Brief kaum auslösen.

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  2. Lieber Rudolf,

    Erich ist in dieser Angelegenheit kein Einzelkämpfer hinter ihm steht die gesamte Bürgerliste. Dies auch in der Sitzung, in welcher laut Tagesordnung: "ein Stand zum Schulhausumbau" stand und eine Abstimmung zu einem geänderten Bauverfahren gefordert wurde. Die Gegenfraktion verteidigte das Sparansehen der Stadt vor lauter Angst es könne gar kein Umbau statt finden, statt gemeinsam am Wohlwollen für die Gemeinde, die sie vertreten sollen, zu kämpfen.

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  3. Leider zeigte sich in der angesprochenen Sitzung, dass immer wieder gegen alle Regeln unserer demokratischen Grundordnung verstoßen wird. Der Tagesordnungspunkt war als Bekanntmachung angekündigt, dann sollte über eine Vorlage der Verwaltung abgestimmt werden!! Dabei hatte der Ortschaftsrat Altenburg längst für die Dachgaubenversion gestimmt. Dieser Beschluss wird scheinbar von der Verwaltung (mit Zustimmung der Vorsitzenden des Ortschaftsrates?) ignoriert. Ist es nicht so, dass die gewählte Volksvertretung die Regeln für die Verwaltung vorgibt?

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