Montag, 25. Mai 2009

Altenburg 1867: Aus der Beschreibung des Oberamts Tübingen (Teil 5)


Vor dem alten Rathaus. Es wird erzählt, dass der Fleischer mit dem Pferdewagen kam und im Rathaus seine Ware anbot. Stimmt das? Ja, es stimmt. So soll es jedenfalls noch zwischen den beiden Weltkriegen gewesen sein, wobei der Fleischer aus Pliezhausen kam. Außerdem soll in dem alten Rathaus Dr. Griesinger (?) aus Pliezhausen einmal in der Woche Sprechstunde abgehalten haben. Stimmt so nicht, meint Nachbar Rudolf Haug bei seiner Geburtstagsparty im Schützenhaus. Der Arzt hier Dr. Brillinger, kam aus Pliezhausen und hatte sich im Kramladen der Marta Bartel ein Stühlchen gesichert, von dem aus er zweimal die Woche seine Praxis führte und Rezepte austeilte.
Bildertanz-Foto: Rathaus

»Die Gegend wird nicht selten von Frühlingsfrösten und Reifen,welche der Obstblüte schaden, heimgesucht, dagegen gehört Hagelschlag zu den Seltenheiten.
Die Landwirtschaft wird unter Anwendung von verbesserten Ackergeräthen und künstlichen Düngungsmitteln gut und fleißig betrieben; von den Getreidearten baut man vorzugsweise Dinkel und Gerste, weniger Haber, und etwas Roggen. Außer den gewöhnlichen Brachgewächsen kommt viel Hanf, der theilweise nach außen abgesetzt wird, ziemlich viel Flachs und Reps zum Anbau; von letzterem werden etwa 15 Scheffel jährlich erzeugt. Von den Getreidezeugnissen können 150 Scheff. Dinkel und 80 Scheff. Gerste jährlich auswärts verkauft werden.«

(Fortsetzung folgt)
Bildertanz-Quelle: Beschreibung des Oberamts Tübingen, 1867, Herausgeber: Königlich statistisch-topographisches Bureau, Seite 323
ein Scheffel sind nach ersten Recherchen 145 Kilogramm

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