Schule und Schulhaus 1653/1655
In der kleinen Broschüre: „Altenburg - Vergangenheit und Gegenwart eines Reutlinger Stadtteils“ mit einem Vorwort von Rolf Nedele 1990, ist zu erfahren, daß 1869 ein Schulhaus nachgewiesen ist. Tatsächlich hatte Altenburg aber fast 200 Jahre früher ein eigenes Schulhaus. Die Gemeinde hatte vom Amtmann Martin Thumm 1653 ein Haus gemietet und 1655 renoviert. Wie im nachfolgenden Original- Eintrag angeführt, wurde das Schulgebäude „gerichtlich anbefohlen“. Es wird wohl vorher, von 1634 an, nach der Schlacht bei Nördlingen , als Württemberg total verwüstet war, bis 1653/55 kaum Schulunterricht gehalten worden sein. Bei vielen Inventuren und Teilungen in dieser Zeit habe ich festgestellt, daß meistens der Schultheiß oder Richter anstelle der Betroffenen unterschreiben hat mit dem Zusatz: „so nit schreiben können“. Vermutlich wurde ein geregelter Schulunterricht erst wieder ab 1653 eingeführt. Schulmeister war 1654 Johann Keppeler. Seine Besoldung betrug 5 Gulden 43 Kreuzer.
In der kleinen Broschüre: „Altenburg - Vergangenheit und Gegenwart eines Reutlinger Stadtteils“ mit einem Vorwort von Rolf Nedele 1990, ist zu erfahren, daß 1869 ein Schulhaus nachgewiesen ist. Tatsächlich hatte Altenburg aber fast 200 Jahre früher ein eigenes Schulhaus. Die Gemeinde hatte vom Amtmann Martin Thumm 1653 ein Haus gemietet und 1655 renoviert. Wie im nachfolgenden Original- Eintrag angeführt, wurde das Schulgebäude „gerichtlich anbefohlen“. Es wird wohl vorher, von 1634 an, nach der Schlacht bei Nördlingen , als Württemberg total verwüstet war, bis 1653/55 kaum Schulunterricht gehalten worden sein. Bei vielen Inventuren und Teilungen in dieser Zeit habe ich festgestellt, daß meistens der Schultheiß oder Richter anstelle der Betroffenen unterschreiben hat mit dem Zusatz: „so nit schreiben können“. Vermutlich wurde ein geregelter Schulunterricht erst wieder ab 1653 eingeführt. Schulmeister war 1654 Johann Keppeler. Seine Besoldung betrug 5 Gulden 43 Kreuzer.
Übersetzung des nebenstehendem Eintrages von 1653:
1653: „weilens der Fleckh mit keinem aigenen Schul Hauß versehen, hat Martin Thumm Amptmann ein tauglich Hauß darzuo hergelihen, in welchem wür dann gerichtlich anbefohlener maßen nothwendiger weiß darinn verbawen müßen welches wür Ihme an statt jährlich Hauß Zins 1 fl. 3 Kreuzer 3 Heller.
Quelle: Heiligenrechnungen Altenburg, Stadtarchiv Reutlingen Sign. 1008 (Jahrgang 1653)
Schulhausumbau 1655.
Die Ausgaben dafür sind vom Heiligenpfleger aufgeführt:
„Ußgaab Gelltt verbawen am Schulhauß:
Dem Glaser von Gnibel vor ein Neues Fenster in das Schulhaus zumachen gelohnet mit 1 fl. 30 Kr.
Einem Zimmermann von Sundelfingen Reutlinger gebüeths, welcher das Fenstergestell und eine Wand im Schulhaus neugemacht und ausgebessert, verdingtermaßen bezahlt 1 fl 4 Kr.
Inngleichen einem Maurer von Tübingen, welcher das Schuolstüblin bestochen (verputzt) und geweißt, für Kalch (Kalk) Arbeit entricht 47 Kr.
So dann Stophel Knapen Schloßer zu Reütlingen von einem Ofenschaltern zumachen gelohnet 1 fl. 12 Kreuzer
Summa: 4 fl. 33 Kr.“ (fl.= Gulden, Kr.= Kreuzer)
1653: „weilens der Fleckh mit keinem aigenen Schul Hauß versehen, hat Martin Thumm Amptmann ein tauglich Hauß darzuo hergelihen, in welchem wür dann gerichtlich anbefohlener maßen nothwendiger weiß darinn verbawen müßen welches wür Ihme an statt jährlich Hauß Zins 1 fl. 3 Kreuzer 3 Heller.
Quelle: Heiligenrechnungen Altenburg, Stadtarchiv Reutlingen Sign. 1008 (Jahrgang 1653)
Schulhausumbau 1655.
Die Ausgaben dafür sind vom Heiligenpfleger aufgeführt:
„Ußgaab Gelltt verbawen am Schulhauß:
Dem Glaser von Gnibel vor ein Neues Fenster in das Schulhaus zumachen gelohnet mit 1 fl. 30 Kr.
Einem Zimmermann von Sundelfingen Reutlinger gebüeths, welcher das Fenstergestell und eine Wand im Schulhaus neugemacht und ausgebessert, verdingtermaßen bezahlt 1 fl 4 Kr.
Inngleichen einem Maurer von Tübingen, welcher das Schuolstüblin bestochen (verputzt) und geweißt, für Kalch (Kalk) Arbeit entricht 47 Kr.
So dann Stophel Knapen Schloßer zu Reütlingen von einem Ofenschaltern zumachen gelohnet 1 fl. 12 Kreuzer
Summa: 4 fl. 33 Kr.“ (fl.= Gulden, Kr.= Kreuzer)
Quelle: Gemeindeakten Altenburg, Stadtarchiv Reutlingen Sign. 1009 (Jahrgang 1655/56
Anmerkung: Martin Thumm hatte sein Haus „uff der Staig beim völlen Tor“ (Falltorstrasse), also „oben im Dorf“.
In den Kriegsschadensberichten des Herzogtums Württemberg bestand Altenburg 1655 aus 16 Bürgern und 27 Gebäuden. 1634 waren es noch 42 Bürger und 50 Gebäude.
Im Mai 2010 H.Thumm
Lieber H.T.,
AntwortenLöschenvielen Dank für die interessanten Beiträge zur Geschichte Altenburgs.
Gruß
JR