Altenburger Gespräche
am Sonntag, 30. Oktober, 19.00 Uhr
im Gemeindesaal der evangelischen Kirche
Ein Pfarrersehepaar erzählt
vom Leben in der DDR
Bei einem Privatbesuch hier in Altenburg entstand die Idee: Das müsste doch eine Menge Leute interessieren zu erfahren, wie das war, als Geächtete, als Pfarrersfamilie, unter den Bedingungen eines real existierenden Sozialismus, nämlich dem der DDR, zu leben. Warum also nicht daraus zusammen mit der Kirche hier einen Abend zu gestalten? Maria und Klaus Sorge waren sofort bereit, dieses Experiment mitzumachen. "Und wir bringen dann auch unsere Stasi-Akte mit - also jedenfalls die Teile, die gerettet werden konnten."
Und so wird es den Teilnehmern der erstmals stattfindenden "Altenburger Gespräche" des hiesigen Geschichts- und Heimatvereins in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde möglich sein, mal einen Blick in eine richtige Stasi-Akte zu werfen. Termin: Sonntagabend, 30. Oktober 2011, Beginn: 19.00 Uhr. Eintritt frei.
Und Klaus Sorge, der 2012 seinen 75. Geburtstag feiern wird, hat sich vorgenommen, auch seine Jacke mit dem vom Regime so gefürchteten "Schwerter-Zu-Pflugschar"-Emblem mitzubringen. Dieses Zeichen hat sogar einmal dazu geführt, dass einer seiner Söhne verhaftet worden ist. Doch das wird er am Sonntag vor dem Reformationstag selbst erzählen. Und auch die Geschichte der Flucht, die dieser Sohn dann noch wenige Monate vor dem Fall der Mauer wagte und dabei durch die eiskalte Donau schwamm.
Aber sie werden auch viel aus dem Alltag erzählen. Bespitzelt und abgehört von der Stasi, schikaniert von den Behörden war das Leben alles andere als einfach für das Ehepaar und ihre vier Kinder. Klaus Sorge war zwischen 1979 und 1999 Pfarrer in Spremberg, Lausitz. Er war während des Mauerfalls und in der Zeit danach Präses der Kreissynode. In dieser Funktion musste er auch den Wiederaufbau und die Renovierung der Kirchen und Kirchentürme überwachen.
Altenburger Geschichts- und Heimatverein
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