Schweres Unwetter in Altenburg vor 251 Jahren

Conventsprotokoll Oferdingen u. Altenburg  1756-1780 Seite 156 Datum 13. Nov. 1763 in der Studierstube im Pfarrhaus:

Blitzeinschlag Kirche Altenburg (am 30. Juni 1763) „V. In das Kirchlen zu Altenburg, hat im Heunt (Heuet) abgewichenen Sommers der Donner geschlagen, und am Thurm, Dach, Uhr, Gemäuer und Fenster zimlichen Schaden verursacht. Herr Amtmann Schlotterbeck von Kirchentellinsfurth hat es zwar ad notam genommen, aber noch nicht berichtet. Da nun der Schade sich ohnegefähr auf 100 fl beläuft, und nun das nöthigste gemacht, das Dach und die Uhr in etwas gebessert ist, so ist doch das Hauptsächlichste noch zu reparieren. Weilen aber der Heilige (Heiligenpfleger) arm, die Gemeinde unvermöglich, so gedenket man von Seiten des allhießigen Kirchen Convents, sich an gnädigste Herrschafft um einigen Beytrag zu erhalten, u. unterthänigst zu wenden, und solle die Sache nächstens an das Hochl. Gemeinschaftliche Oberamt berichtet werden.“

" Daran empfangen an Collecten: Von Kirchheim unter Teck 8 fl 25 Kr 1H Leonberg 9 fl 48 Kr 5H Marbach 6 fl 45 Kr 4H Adelberg 2 fl 52 Kr 4H Alpirsbach 2 fl 16Kr 3H Löbliche Landschaft 5 fl Stadt und Amt (Tübingen) 15 fl Summa der Einnahmen: 50 Gulden 8 Kreuzer 5 Heller. Davon aber gehet ab, abgewürdigte Münz mit 51 Kreuzer Restirt also noch: 49 Gulden 17 Kreuzer 5 Heller"
Mit dieser Spende konnten die Schäden zum größten Teil behoben werden.
Auch im Dorf selber entstand Wasserschaden bei mindestens 2 Bürgern war der Schaden an ihren Häusern wohl beträchtlich:
"Hans Martin Reif, Burger und Bek in Altenburg und Hans Jerg Häusel, Burger und Schneider daselbst haben durch eine den 30. Junius 1763 entstandner Wasserfluth an ihren Häusern schaden erlitten, und ein herzoglich- gnädigstes Sammelpatent auf 4 Monathe erhalten".

Manche der Betroffenen kamen dadurch in bittere Not. Wie gut, dass es heute eine Versicherung gibt. Das haben viele von uns vor einem Jahr erfahren!