Dienstag, 18. August 2009

Ein Bild fragt mehr als 1000 Antworten...


... so wird es einem beim Beztrachten dieses Fotos zumute. Natürlich: Wer sind die Menschen auf dem Wagen? Wo befindet sich die Kutschfahrt gerade? Warum tragen die Herren Zylinder? Was ist der Anlass dieser Fahrt? Und wann war sie überhaupt? Schon ist man bei den Details: War das nun ein Ein- oder ein Zweispänner? Wie nennt sich diese Art von Pferdewagen? Warum sitzt der Kutscher rechts? Herrschte damals eigentlich Linksverkehr? Wem gehört das Gebäude im Hintergrund... Und je mehr Antworten man bekäme, desto mehr Fragen würden sich stellen. Plörtlich tun sich Weltgeschichten auf. Hinter jeder einzelnen Person. Heinrich Heine meinte einmal: "Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte." Man könnte sagen. Hinter manchem Bild auch - dies gehört dazu.
Bildertanz-Quelle: Annemarie Kurtz

6 Kommentare:

  1. Zylinder wurden von den Männern fast nur bei Hochzeiten getragen und dann auch nur, wenn man in einer besonders nahen Beziehung zur Braut oder zum Bräutigam stand. Für den "Hauzichsvatter", also dem Vater der Braut oder des Bräutigams war es ein ungeschriebenes Gesetz, bei der Hochzeit einen Zylinder zu tragen. Oft genug wurde der Zylinder eigens dafür angeschafft.
    Zum Bild: Ich vermute, dass es sich um einen Teil einer Hochzeitsgesellschaft handelt. Vielleicht heiratet die Tochter in der Kirche im nächsten oder übernächsten Flecken, da wäre der Fußweg im Sonntagsstaat evtl. zu weit.... und man nimmt das "Taxi"

    AntwortenLöschen
  2. Meines Wissens nach wurde die Art der Kutsche "Metzgerwagen" genannt. Er konnte wahlweise zur Personen- oder Güterbeförderung genutzt werden.

    Somit auch von den Metzgern um beispielsweise Schweine zu transportieren.

    Wenn Interesse besteht, kann ein solcher Wagen unweit von Altenburg besichtigt werden.

    AntwortenLöschen
  3. Den Zügeln nach zu urteilen dürfte es sich um einen Einspänner handeln.

    AntwortenLöschen
  4. Hallo, das Bild zeigt meine Grosseltern Maria (Löffler) und Christian Rist am Tag ihrer Hochzeit.
    Maria Rist lebt noch.

    AntwortenLöschen
  5. Thomas , mein Sohn Du hast Recht. Die Hochzeit deiner Großeltern war 1939 in Altenburg.
    Kutscher, Gottlieb Knapp, daneben seine Frau Kathrin.
    Hinter dem Kutscher: Meine Großmutter Gottliebin Rist geb. Kuder.
    Die Braut Maria Barbara Rist geb Löffler aus Rübgarten, meine Mutter, der Bräutigam Christian
    Rist Schneidermeister, mein Vater.
    Hilde Rist später verh. Trost, Erwin Koch.
    Als letzter, mit Zylinder, mein ÄhneGeorg Rist.
    Der Wagen steht in der neckargasse, vor Ähnes Haus.
    Elisabeth Reiter, geb. Rist

    AntwortenLöschen
  6. Sehr geehrter Herr Früh,
    Sie haben in der Tat Recht, es war eine kirchliche Trauung in Rübgarten, in der Kapelle
    der damaligen Evangelischen Gemeinschaft, heute
    evangelische methodisdische Kirche ( EMK ).
    Der große Teil Festgemeinde ist zu Fuß von A nach R gelaufen.
    Der Schwiegersohn: Rudolf Reiter

    AntwortenLöschen