Altenburger während Kriegszeiten in der Freien Reichsstadt Reutlingen
Eintrag im Totenbuch 1693:
„Vom 1. Aug. an biß auf den 20. seind in der Flucht zue Reutlingen gestorben:
1. Georg, Jacob Schäffers Sönlein: at. 11 Jar alt.
2. Hanß Georg Wirsum: Schmid: at: ungefahr 40-50 Jar.
3. Catharina, Marx Neuschelers Töchterlein: at: 3.4tel Jar.
August 1693: „In diesem Monat ist auch zu Altenburg ein armer Man im Bettelhaus gerstorben: Und weil jedermann geflohen war, auf dem Kirchhof zue Altenburg begraben worden“
In den französischen Erbfolgekriegen unter dem gefürchteten General MELAC wurde in dieser Zeit die Pfalz zerstört und unbewohnbar gemacht. Blühende Städte wie Heidelberg, Worms, Mannheim und Speyer wurden wurden in Schutt und Asche gelegt. 1693 wurde auch Württemberg von diesem „Mordbrenner“, wie er genannt wurde, heimgesucht. Angst und Schrecken eilten den Franzosen voraus und die Menschen suchten Schutz in den Mauern der Städte. Wie auch die umliegenden Gemeinden, hielten sich in dieser Zeit auch die Altenburger in den Mauern der Freien Reichsstadt Reutlingen auf.
Ein interessanter Eintrag im Totenbuch.
AntwortenLöschenIn Altenburg wurde erst 1844 ein Friedhof eingerichtet. In verschiedenen Quellen wird berichtet, dass bis zu diesem Zeitpunkt die Toten in Oferdingen beerdigt wurden. Bedeutet diese Aussage, dass in Altenburg "auf dem Kirchhof" = Hof vor der Kirche um 1693 Begräbnisse stattfanden?
Oder welche Erklärungen gibt's dafür?
pw
kann ich nicht sagen. Im Totenbuch ist nur diese eine Beerdigung in Altenburg verzeichnet, vermutlich eine Notbeerdigung. 1844 wurde ein eigener Friedhof angelegt.
AntwortenLöschenAuch Rommelsbach, ebenfalls ein Filial von Oferdingen musst bis 1680 seine Toten in Oferdingen beerdigen.
H.T.