... war natürlich zumindest für die Dorfchronik ein historisches Ereignis. Wenn auch nur drei Bürger als Zuschauer anwesend waren und die Fragen eher harmloser Natur waren, so spürte man doch, dass diese neue Einrichtung noch der Eingewöhnung bedarf. Nach wenigen Minuten war die "Stunde" dann auch zu Ende - und der Ortschaftsrat konnte sich in seiner letzten Sitzung in dieser Amtsperiode dem nichtöffentlichen Teil zuwenden.
Die drei Zuschauer verließen das Rathaus, und im Sportheim begann nun die eigentliche Bürgerfragestunde - denn da waren doch einige Fragen offen geblieben, die man aber nicht stellen konnte oder wollte oder sich ganz einfach gehemmt sah, weil nicht klar war, was man darf und was nicht. Und so fragten sich die drei Bürger ihre Fragen selbst.
Es fing damit an, dass es irgendwie eine kognitive Dissonanz gab zwischen dem, was in der Sitzung am 10. Juni diskutiert und beschlossen wurde und wie es veröffentlicht wurde. Beschlossen wurde nämlich die "vorläufige" Einführung einer Bürgerfragestunde. Im Protokoll - zu dieser Sitzung vom 10. Juni 2009 - so wie es dann die Bürgermeisterin zitierte - fehlte das Adjektiv "vorläufig" ebenso wie im "Reutlinger Nordstadt Mitteilungsblatt". Freuen wir uns also: Die Bürgerfragestunde wäre hiermit endgültig.
Aber eigentlich entspricht der Wortlaut, wie gesagt, nicht der Beschlussfassung. Also, ist die "Bürgerfragestunde" doch nur vorläufig. Denn der Bezirksgemeinderat muss das "endgültige" Ja eigentlich erst noch beschließen...
Wahrscheinlich hatten die drei Bürger, die im Sportheim in ihrer eigenen, nichtöffentlichen Sitzung darüber berieten, in Wirklichkeit alles nur falsch verstanden...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen